Kursprogramm aus Heimatkunde

Nur wenigen ist bekannt, dass Frauen, die um 1900 den Beruf der Gärtnerin erlernen und darin arbeiten wollten, in der von Männern dominierten Gesellschaft auf große Widerstände stießen.

Engagierte Frauen der Gründerzeit erkannten jedoch die Notwendigkeit, "männliche" Lehrberufe auch den Mädchen und Frauen zu öffnen. Der Weg zu einem Studium für Frauen wurde durch sie geebnet. Die Frauen der ersten Stunde waren Frau Kommerzienrat Hedwig Heyl und Dr. Elvira Castner in Berlin. Ohne sie wäre der Lebens- und Berufsweg der in der Nähe von Kappeln geborenen Marie Schwertzel anders verlaufen. Als Begründerin der "Gartenbauschule Marienhöhe bei Plön in Holstein" tritt Schwertzel um 1909 in Erscheinung. Der Begründer des Plöner Seglervereins, der Kartograf Theodor Ferck, hat um 1925 eine touristische Karte von Plön gezeichnet, in der wir die Gärtnerinnenschule wahrnehmen. In der Chronik des berühmten Plöner Bürgermeisters Kinder und weiteren stadtgeschichtlichen Schriften und Büchern taucht sie dagegen nicht auf. Marion Heine forscht zu biografischen und stadtgeschichtlich relevanten Themen wie diesen und hat sie in den Jahrbüchern für Heimatkunde der Arbeitsgemeinchaft für Heimatkunde im Kreis Plön e.V. veröffentlicht. Gezeigt werden viele bisher unbekannte Bilder und Dokumente, welche das Leben der Gründerin, den Arbeitsalltag und die Entwicklung der Plöner Ausbildungsstätte aufzeigen.

Die erste Exkursionsfahrt in diesem Jahr führt uns nach Schleswig. Im Prinzenpalais unweit von Schloss Gottorf wird uns die Geschichte Schleswig-Holsteins der letzten 250 Jahre vermittelt. Die Gründung des Dänischen Gesamtstaats im Jahre 1773 markiert einen bedeutenden Wendepunkt. Der dänische König übernahm die herzoglichen Anteile in Holstein und dehnte sein Herrschaftsgebiet bis an die Elbe aus. Es entstand der Dänische Gesamtstaat, der durch eine aufgeklärt absolutistische Monarchie in Kopenhagen zusammengehalten wurde. Dieses übernationale Gebilde bestand aus Dänemark, Norwegen, Island, Grönland, den Färöer, Holstein, Schleswig sowie den Kolonien auf den Nikobaren und den Jungferninseln. Die Ausstellung erläutert die Entstehung des Gesamtstaates und zeigt die wesentlichen Entwicklungen von 1773 bis 1864, die bis in die heutige Zeit nachwirken. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen die weitreichenden wirtschaftlichen und politischen Reformen wie die Aufhebung der dörflichen Flurgemeinschaft und der Verkoppelung der Äcker gegen Ende des 18. Jahrhunderts, die zu einer effizienteren Bewirtschaftung des Landes und der Ausbildung der bis heute für Schleswig-Holstein typischen Knicklandschaft führten. Ferner wurde 1805 die Leibeigenschaft abgeschafft, und Schulreformen trugen zur Entstehung eines aufgeklärten Bildungsbürgertums bei. Große Bauprojekte wie der Schleswig-Holstein-Kanal (1777 – 1784) sowie moderne Überlandstraßen (u. a. die Chaussee von Altona nach Kiel = spätere Bundesstraße 4) und Eisenbahnen schufen ab den 1830er-Jahren die Voraussetzungen für die Industrialisierung. Gleichzeitig erblühte in den Hafenstädten der Handel mit den dänischen Kolonien in der Karibik (so auch der transatlantische Dreieckshandel, u. a. durch Heinrich Carl von Schimmelmann mit Waffen, Sklaven und Rum).

Die nächste Station ist Idstedt. Dort ist seit 1971 die fabula-Filmpuppen-Manufaktur im Bereich Puppenanimation und Puppenbau aktiv. Für das Medium Fernsehen wie für Messen, Präsentationen und Walk-Acts werden Maskottchen und Puppen von 15 cm Höhe bis zur Überlebensgröße gefertigt. So entstand hier auch für die ARD-Sendung SESAMSTRASSE die ca. 40 cm große Klappmaulpuppe "Uli von Bödefeld". Bei einer Führung wird uns das Inhaberehepaar einen Einblick in ihr künstlerisches Handwerk ermöglichen.

Mehr als 600.000 Kilometer Straße spannen sich über Deutschland. Jede davon – und sei sie noch so hochtechnisiert – braucht eine solide Basis. Erst dann kommen die Dinge ins Rollen. Wir besuchen bei Jagel ein Asphaltmischwerk und erfahren, wie aus Edelsplitt, Splitt, Kies, Sand und Bitumen langlebiger Asphalt entsteht. Die Firma SAW baut innerstädtische Verkehrswege aus und komplettiert sie mit Radwegen und Parkplätzen. Aber auch Autobahnen, große Verkehrsknoten oder Lagerplätze sowie Anlagen zum Küstenschutz und Flugzeuglandebahnen macht sie schwarz. Asphalt passt sich an die Anforderungen an. Die richtige Mischung hält enormen Belastungen stand, reduziert Lärm und lässt sich farblich gestalten. Doch so individuell wie sein Einsatz, so vielschichtig ist seine Produktion. Wir werden sie uns ansehen.

Nun haben wir uns aber auch die Kaffeepause verdient. Wir machen Halt im Café Marienbad am Ufer der Schlei. Danach beginnt die Heimfahrt.

Dänemark -Tour Nr. 1:

Kultur, Gärten & Landschaft in Südjütland.

Wir starten in Plön und reisen an den Flensborgfjord in Höhe von Kollund. Dort erwandern wir ein landschaftlich reizvolles Stück auf dem historischen Gendarmenpfad (dänisch: Gerdarmsti).

Einzigartig ist die Geschichte der Region Ekernsund als Ort der Kunst und der Ziegelei-Tradition. Auf der Halbinsel Broager erleben wir die eindrucksvolle Broager Kirke. Auf unserem Weg Richtung Sonderborg liegen die Düppeler Schanzen. Im Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 bestimmte die Schlacht von Dyboll das Schicksal von Schleswig- Holstein und damit auch Plön. Wir lernen die Geschichte eines Bauerssohnes kennen, der von hier nach Nordamerika auswanderte und dort zu einem der bedeutendsten Garten- und Landschaftsarchitekten wurde. Nach einem erhabenen Blick auf die Bucht von Sonderburg geht es weiter nach Gråsten (dt. Gravenstein). Den Ort machte der gleichnamige Apfel berühmt. Ein Highlight der Gartenkultur - und Herzenssache für Königin Margarethe II - ist der Schlossgarten und Königliche Küchengarten Gråsten.

Für Marion Heine war die Architekturbranche das berufiche Tätigkeitsfeld. Heute forscht und schreibt die Ingenieurin u.a. zu Themen der Plöner Stadtgeschichte, ist Stadtführerin und Reiseleiterin für Kulturreisen.

in der Gebühr enthalten sind: Lunchpaket, 1 Getränk, Busfahrt und Eintritte/Führungen vor Ort

Wir besuchen u. a. an der Westküste einen Gemüseproduzenten, den Meldorfer Hafen sowie den Meldorfer Dom.

Preis folgt noch.